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Birgit Lutz

In ihrer Polarkolumne, die ab 2021 immer freitags auf unserer Homepage neu erscheint, schreibt die Expeditionsleiterin und Autorin Birgit Lutz über alle Themenfelder der Polarregionen - von großen Erlebnissen und kleinen Momenten auf eigenen Reisen über aktuelle Entwicklungen in Arktis und Antarktis bis hin zu praktischen Informationen für Ihre Reisevorbereitung oder Empfehlungen zur Polarliteratur.

Notizen aus dem Eis 16 – Eine Seefahrt, die macht seekrank?

Den ersten seekranken Menschen habe ich in Italien gesehen. Als ich in Rom studiert habe, bin ich mit meinen dortigen Freunden am Ende nach Sizilien gefahren, und zuvor auf die Äolischen Inseln. Von Neapel nach Filicudi, leider in einem heftigen Sturm. Zum ersten Mal habe ich dort gesehen, dass ein Mensch ein grünes Gesicht haben kann, also wirklich, grüne Wangen. Emanuele wurde erst weiß, dann grün, dann verschwand er. Mehr weiß ich nicht mehr, denn nur kurz darauf war mir genauso blümerant wie ihm. Ich entdeckte also: Ich bin nicht seefest.

Alleine, dass ich das am Anfang jeder Reise sage, verhindert bei einigen Gästen schon, dass sie seekrank werden, glaube ich. Weil viele sich verkrampfen, weil sie denken, es ist ein Zeichen von Schwäche oder Stärke. Das ist es nicht! (Das sage ich natürlich, weil ich selber seekrank werde .)

Mein Mann, ein niederländischer Kapitän, aufgewachsen am und auf dem Wasser, sagt: Birgit, das ist alles nur im Kopf. Ich sage: Nein, das ist in meinem Körper, und zwar überall.

Ich werde also seekrank, und trotzdem fahre ich zur See, so ab und zu. Ich bin aber auch kein Masochist, es ist nur so, dass ich mehr bekomme als ich leide, und so lange das so ist, ist alles prima – so sieht meine Rechnung da aus. Es gibt außerdem durchaus einige Dinge, die man gegen Seekrankheit tun kann. Diese möchte ich jetzt hier einmal mit Euch teilen.

Die Wahl der Reise

Einige der Vorkehrungen gegen Seekrankheit beginnen schon vor der Reise – nämlich, indem man sich die richtige Reise aussucht. Ich habe sehr viele Spitzbergen-Umrundungen gemacht, ohne dass mir nur ein einziges Mal auch nur ein bisschen schwummrig wurde – und den Gästen ebenso. Das liegt daran, dass man bei diesen Reisen sehr viel in geschützten Fjorden unterwegs ist, in denen es kaum einmal schaukelt. Die Abschnitte, die man auf offener See verbringt, kann man meistens so mit dem Wetter planen, dass es wenig Bewegung gibt, und wenn es sich doch nicht vermeiden lässt, dann dauert es meist nicht lange, bis man wieder geschützter unterwegs ist.

Andererseits bin ich bisher einmal von den Niederlanden nach Spitzbergen gesegelt – das werde ich so schnell nicht wieder machen. Denn hier hat man natürlich mit Unterbrechungen viele reine Seetage. Das war nicht schön – vor allem das Wissen, dass auf den Überfahrten die Schaukelei ja tagelang nicht aufhören wird.

Wer weiß, dass er leicht seekrank wird, das aber nicht werden möchte, ist auf Überfahrten also logischerweise weniger gut aufgehoben als in Fjorden.

Vor der Reise

Die Tage vor der Einschiffung sind ebenfalls wichtig dafür, wie man sich an Bord fühlen wird. Ich achte schon zuhause darauf, dass ich in den Tagen, bevor es losgeht, ausreichend schlafe und gut, leicht und vitaminreich esse. Manche Kollegen nehmen sogar Vitamintabletten und essen weniger Kohlehydrate, auch das habe ich schon gemacht, und es hilft tatsächlich! Wer eine lange Anreise hat, baut also lieber eine Übernachtung ein, bevor es aufs Schiff geht. Dann hat man auch von Anfang an mehr von der Reise!

Die Einstellung

Meiner Meinung nach spielt dann auch die Einstellung – wie bei so vielem – eine Rolle. Wenn man Angst vor der Seekrankheit hat und Seekrankheit als ein fürchterliches Übel ansieht – dann wird man eher seekrank und empfindet sie auch schlimmer.

Meine Haltung ist: Wenn ich auf einem Schiff bin, kann mir schlecht werden. Das absolut geniale an Seekrankheit ist aber, dass ich erstens weiß, warum mir schlecht ist, und zweitens auch, dass sie 1000%-ig sofort wieder vollkommen weg ist, sobald es ruhiger wird. Es ist also eine sehr endliche Angelegenheit, durch die man eben mal durchmuss.

Manche Gäste – so meine Erfahrung – verursachen sich selbst großen Stress, weil sie es sich nicht anmerken lassen wollen, dass es ihnen nicht gut geht. Fehler! Denn wenn Sie sich unwohl fühlen, gibt es mit Sicherheit auch schon mindestens drei andere, denen es auch nicht gut geht – und es sich aber auch nicht sagen trauen. Und dieser Stress wiederum wirkt eher noch verstärkend auf die Übelkeit. Vor allem aber gilt auch bei der Seekrankheit: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn Sie sagen, dass Ihnen nicht wohl ist, werden andere einstimmen, Sie können gemeinsam an Deck gehen, jemand aus der Crew bringt Ihnen vielleicht Ingwer und eine warme Decke – kurz, es kann dann nur besser werden!

Verhalten an Bord

Man ist auf einem Schiff – und weil sich manche Schiffe in ruhigen Wassern kaum bewegen, vergisst man das manchmal gerne. Dennoch ist man eben auf dem Wasser, und ein Schiff kann einen völlig anderen Charakter bekommen, wenn es sich so richtig bewegt. Deswegen habe ich mir angewöhnt, meine Kabine immer aufgeräumt und seefest zu halten. So muss ich, wenn es bereits beginnt zu schaukeln, nicht erst noch in dem geschlossenen Raum herum werkeln und meine Kamera oder Laptop sicher verstauen – wobei mir dann sehr leicht sehr übel werden wird. An Bord eines Schiffes muss man bestimmte Dinge tun, wenn man kann: Fotos sortieren (wenn man das will), wenn es ruhig ist, Duschen und Haare waschen, wenn es ruhig ist, und so weiter. Die ruhigen Zeiten muss man also immer etwas präventiv nutzen.

Wenn es schaukelt, bleibe ich so lange es geht, oben an Deck. Frische Luft tut gut, der Horizont tut gut, man wird von dem, was man sieht, außerdem abgelenkt. Ich versuche auch, mich beschäftigt zu halten und einfach immer weiter zu arbeiten, um mich so abzulenken. Ich vermeide schließlich jeden Aufenthalt in kleinen, geschlossenen Räumen. Wenn ich also bei rauer See ins Bett gehe, gehe ich in meine Kabine, bewege mich darin so wenig wie möglich und mit weitgehend geschlossenen Augen und lege mich so schnell es geht aufs Bett.

Ich habe mich schon unzählige Male im Liegen an- und ausgezogen – das geht alles. Denn: Selbst, wenn einem an Deck noch gut ist, geht man dann nach drinnen, bringt das Gehirn die Information, dass man in einem vorgeblich statischen Raum ist, nicht damit zusammen, dass sich dennoch alles bewegt – und dann wird einem übel. Auf gar keinen Fall sollte man sich dann auch noch zu seinen Schuhen hinunterbeugen; diese eine Bewegung kann schon lustige Folgen haben…

Weniger Kaffee, wenig Alkohol und eine leichte Ernährung helfen an Bord außerdem, fest auf den Beinen zu bleiben. Und nach einigen Tagen gewöhnt sich der Körper dann an die Bewegung und man bekommt immer bessere Seebeine.

Der Umgang mit Medikamenten

Weil wir in Spitzbergen Waffen tragen, nehme ich dort nie Medikamente gegen Seekrankheit ein. Denn diese Medikamente, so meine Erfahrung bei mir, machen meistens müde, wirken länger, als man sie braucht – und ich will nicht benebelt an Land stehen. Für mich ist das Übel der Seekrankheit meistens kein ausreichender Grund, Medikamente einzunehmen – ich nehme die Reling . In Nordnorwegen habe ich davon Ausnahmen gemacht, und mittlerweile habe ich einige Tabletten gefunden, die mich persönlich nicht so müde machen. Das muss man aber wohl ausprobieren.

Wovon ich aber vollkommen abrate, sind jene Pflaster, die man hinter das Ohr klebt. Diese Pflaster haben bei mir schon Sehstörungen verursacht und sie können noch deutlich verstörendere Nebenwirkungen haben.

Fazit: Seekrankheit ist nicht schön, aber kein Grund, deswegen niemals eine Seereise zu machen! Im Gegenteil – irgendwie gehört doch auch das dazu. Auf den Segelschiffen haben uns überstandene Schlechtwetterstunden immer noch mehr zusammengeschweißt.

Wenn man ausgeschlafen an Bord kommt, ein bisschen auf seine Ernährung und vorausschauend auf das Wetter achtet, kann man außerdem auch gut gegensteuern. Und das Beste ist: Auf, sagen wir, acht von zehn Reisen ist in Spitzbergen Seekrankheit sowieso gar kein Thema.

Sie können also beruhigt mal mit an Bord kommen!

Bis nächste Woche!

Ihre
Birgit Lutz

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Alleine, dass ich das am Anfang jeder Reise sage, verhindert bei einigen Gästen schon, dass sie seekrank werden, glaube ich. Weil viele sich verkrampfen, weil sie denken, es ist ein Zeichen von Schwäche oder Stärke. Das ist es nicht! (Das sage ich natürlich, weil ich selber seekrank werde .)

Mein Mann, ein niederländischer Kapitän, aufgewachsen am und auf dem Wasser, sagt: Birgit, das ist alles nur im Kopf. Ich sage: Nein, das ist in meinem Körper, und zwar überall.

Ich werde also seekrank, und trotzdem fahre ich zur See, so ab und zu. Ich bin aber auch kein Masochist, es ist nur so, dass ich mehr bekomme als ich leide, und so lange das so ist, ist alles prima – so sieht meine Rechnung da aus. Es gibt außerdem durchaus einige Dinge, die man gegen Seekrankheit tun kann. Diese möchte ich jetzt hier einmal mit Euch teilen.

Die Wahl der Reise

Einige der Vorkehrungen gegen Seekrankheit beginnen schon vor der Reise – nämlich, indem man sich die richtige Reise aussucht. Ich habe sehr viele Spitzbergen-Umrundungen gemacht, ohne dass mir nur ein einziges Mal auch nur ein bisschen schwummrig wurde – und den Gästen ebenso. Das liegt daran, dass man bei diesen Reisen sehr viel in geschützten Fjorden unterwegs ist, in denen es kaum einmal schaukelt. Die Abschnitte, die man auf offener See verbringt, kann man meistens so mit dem Wetter planen, dass es wenig Bewegung gibt, und wenn es sich doch nicht vermeiden lässt, dann dauert es meist nicht lange, bis man wieder geschützter unterwegs ist.

Andererseits bin ich bisher einmal von den Niederlanden nach Spitzbergen gesegelt – das werde ich so schnell nicht wieder machen. Denn hier hat man natürlich mit Unterbrechungen viele reine Seetage. Das war nicht schön – vor allem das Wissen, dass auf den Überfahrten die Schaukelei ja tagelang nicht aufhören wird.

Wer weiß, dass er leicht seekrank wird, das aber nicht werden möchte, ist auf Überfahrten also logischerweise weniger gut aufgehoben als in Fjorden.

Vor der Reise

Die Tage vor der Einschiffung sind ebenfalls wichtig dafür, wie man sich an Bord fühlen wird. Ich achte schon zuhause darauf, dass ich in den Tagen, bevor es losgeht, ausreichend schlafe und gut, leicht und vitaminreich esse. Manche Kollegen nehmen sogar Vitamintabletten und essen weniger Kohlehydrate, auch das habe ich schon gemacht, und es hilft tatsächlich! Wer eine lange Anreise hat, baut also lieber eine Übernachtung ein, bevor es aufs Schiff geht. Dann hat man auch von Anfang an mehr von der Reise!

Die Einstellung

Meiner Meinung nach spielt dann auch die Einstellung – wie bei so vielem – eine Rolle. Wenn man Angst vor der Seekrankheit hat und Seekrankheit als ein fürchterliches Übel ansieht – dann wird man eher seekrank und empfindet sie auch schlimmer.

Meine Haltung ist: Wenn ich auf einem Schiff bin, kann mir schlecht werden. Das absolut geniale an Seekrankheit ist aber, dass ich erstens weiß, warum mir schlecht ist, und zweitens auch, dass sie 1000%-ig sofort wieder vollkommen weg ist, sobald es ruhiger wird. Es ist also eine sehr endliche Angelegenheit, durch die man eben mal durchmuss.

Manche Gäste – so meine Erfahrung – verursachen sich selbst großen Stress, weil sie es sich nicht anmerken lassen wollen, dass es ihnen nicht gut geht. Fehler! Denn wenn Sie sich unwohl fühlen, gibt es mit Sicherheit auch schon mindestens drei andere, denen es auch nicht gut geht – und es sich aber auch nicht sagen trauen. Und dieser Stress wiederum wirkt eher noch verstärkend auf die Übelkeit. Vor allem aber gilt auch bei der Seekrankheit: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn Sie sagen, dass Ihnen nicht wohl ist, werden andere einstimmen, Sie können gemeinsam an Deck gehen, jemand aus der Crew bringt Ihnen vielleicht Ingwer und eine warme Decke – kurz, es kann dann nur besser werden!

Verhalten an Bord

Man ist auf einem Schiff – und weil sich manche Schiffe in ruhigen Wassern kaum bewegen, vergisst man das manchmal gerne. Dennoch ist man eben auf dem Wasser, und ein Schiff kann einen völlig anderen Charakter bekommen, wenn es sich so richtig bewegt. Deswegen habe ich mir angewöhnt, meine Kabine immer aufgeräumt und seefest zu halten. So muss ich, wenn es bereits beginnt zu schaukeln, nicht erst noch in dem geschlossenen Raum herum werkeln und meine Kamera oder Laptop sicher verstauen – wobei mir dann sehr leicht sehr übel werden wird. An Bord eines Schiffes muss man bestimmte Dinge tun, wenn man kann: Fotos sortieren (wenn man das will), wenn es ruhig ist, Duschen und Haare waschen, wenn es ruhig ist, und so weiter. Die ruhigen Zeiten muss man also immer etwas präventiv nutzen.

Wenn es schaukelt, bleibe ich so lange es geht, oben an Deck. Frische Luft tut gut, der Horizont tut gut, man wird von dem, was man sieht, außerdem abgelenkt. Ich versuche auch, mich beschäftigt zu halten und einfach immer weiter zu arbeiten, um mich so abzulenken. Ich vermeide schließlich jeden Aufenthalt in kleinen, geschlossenen Räumen. Wenn ich also bei rauer See ins Bett gehe, gehe ich in meine Kabine, bewege mich darin so wenig wie möglich und mit weitgehend geschlossenen Augen und lege mich so schnell es geht aufs Bett.

Ich habe mich schon unzählige Male im Liegen an- und ausgezogen – das geht alles. Denn: Selbst, wenn einem an Deck noch gut ist, geht man dann nach drinnen, bringt das Gehirn die Information, dass man in einem vorgeblich statischen Raum ist, nicht damit zusammen, dass sich dennoch alles bewegt – und dann wird einem übel. Auf gar keinen Fall sollte man sich dann auch noch zu seinen Schuhen hinunterbeugen; diese eine Bewegung kann schon lustige Folgen haben…

Weniger Kaffee, wenig Alkohol und eine leichte Ernährung helfen an Bord außerdem, fest auf den Beinen zu bleiben. Und nach einigen Tagen gewöhnt sich der Körper dann an die Bewegung und man bekommt immer bessere Seebeine.

Der Umgang mit Medikamenten

Weil wir in Spitzbergen Waffen tragen, nehme ich dort nie Medikamente gegen Seekrankheit ein. Denn diese Medikamente, so meine Erfahrung bei mir, machen meistens müde, wirken länger, als man sie braucht – und ich will nicht benebelt an Land stehen. Für mich ist das Übel der Seekrankheit meistens kein ausreichender Grund, Medikamente einzunehmen – ich nehme die Reling . In Nordnorwegen habe ich davon Ausnahmen gemacht, und mittlerweile habe ich einige Tabletten gefunden, die mich persönlich nicht so müde machen. Das muss man aber wohl ausprobieren.

Wovon ich aber vollkommen abrate, sind jene Pflaster, die man hinter das Ohr klebt. Diese Pflaster haben bei mir schon Sehstörungen verursacht und sie können noch deutlich verstörendere Nebenwirkungen haben.

Fazit: Seekrankheit ist nicht schön, aber kein Grund, deswegen niemals eine Seereise zu machen! Im Gegenteil – irgendwie gehört doch auch das dazu. Auf den Segelschiffen haben uns überstandene Schlechtwetterstunden immer noch mehr zusammengeschweißt.

Wenn man ausgeschlafen an Bord kommt, ein bisschen auf seine Ernährung und vorausschauend auf das Wetter achtet, kann man außerdem auch gut gegensteuern. Und das Beste ist: Auf, sagen wir, acht von zehn Reisen ist in Spitzbergen Seekrankheit sowieso gar kein Thema.

Sie können also beruhigt mal mit an Bord kommen!

Bis nächste Woche!

Ihre
Birgit Lutz